Honigforum

Ich ignorierte die schnaufenden Katzen neben mir, die mich aus verwunderten Augen anstarrten. Die Augen eines Katers waren bereits etwas glasig geworden. Einen Moment lang überlegte ich, ob ich vielleicht doch erst sein Fieber senken sollte, doch ich entschied mich schliesslich dagegen. Mit meinen Kräutern im Schlepptau sptrintete ich schlussendlich aus dem Lager. Meine Pfoten flitzten bloss über die festgetretene Erde. Mekner Geruchsspur nachzugehen stellte sich als kein Problem dar, weshalb ich in kürzester Zeit wieder meinen alten Standpunkt erreicht hatte. Die Kräuter fest im Maul zwängte ich mich erneut durch das Dickicht hindurch.

Inzwischen hatten wir uns schon etwas von unserem Standpunkt entfernt, dennoch hörte ich dich und blieb sofort stehen. Prüfend schnupperte ich, konnte aber nur deinen Geruch und den der Kräuter ausmachen. Schnell drehte ich mich mit Birke im Schlepptau um und lief langsam zurück zu der Stelle, wo du schon standest. "Du bust gekommen", sagte ich kühl.

"Was hättest du denn auch von mir gedacht?" Ich konnte die verwehenden Zweifel in ihren Augen gerade noch aufschnappen. Vor meinen Worten hatte ich das Kräuterbündel vor meine Pfoten fallen gelassen, so das sich es nun nur noch etwas vorschieven musste, um es für euch sichtbar werden zu lassen. "Wenn es dir Recht ist, kann ich ihn auch gleich behandeln. Der Umgang mit diesem Kraut ist erschwert, da man die Blätter nicht schlucken kann, ohne dass etwas Saft entwichen ist. Dieser kann einer Katze Schaden, wenn man ihn einfach so schluckt."

Ich neige kurz meinen Kopf. "Meinetwegen. Du wirst es ja wissen." Birke tritt wieder ein paar Schritte hervor und ich sage zu ihm: "Er wird dich jetzt gleich behandeln." Wieder steigt etwas Verwirrung in seinem Blick auf, wahrscheinlich anhand meiner Stimmungsschwankungen, geht dann aber auf dich zu.

Ich lächle etwas auf den kleinen Kater hinunter, der auf mich zugetrippelt kommt. Ich schiebe die Kräuter vorsichtig zu ihm hin, um ihn damit nicht zu verschrecken. "Ich werde die gleich zu einem Brei kauen, den du dann runterschlucken kannst. Es achmeckt nicht sonderlich, aber wenn du dir vorstellst es sei eine saftige Maus, wird es dir gleich viel besser schmecken." Im Umgang mit Jungen bin ich normalerweise nicht gerade sanftmütig, doch irgendwie erinnert er mich an mich selbst, als ich noch ein Junges war. So nehme ich dir Kräuter wieder auf und beginne vorsichtig damit, sie zu einem Brei zu zerkauen. Dabei lase ich ab und zu etwas Saft zu Boden träufeln, den die Blätter loswerden müssen, bevor man sie schlucken kann.