Honigforum

Ich seufzte und streckte mich noch einmal, wie um zu zeigen, dass mir all das langsam zu langweilig wurde. Es drängte mich auch wirklich danach, zu gehen. Nicht wegen Langerweile, es war einfach nicht angenehm, hier zu sein. Und der Kater vor mir war auch nicht angenehm. Auch wenn er auf mich irgendwie ein bisschen bemitleidenswert wirkte. Hatte er nicht verdient, so gesehen zu werden, dss war klar. Aber vielleicht fand ich ja irgendwo einen Schwachpunkt von ihm, der mir ermöglichen würde, zu verschwinden. "Also zum streiten hast du dir wirklich die Falsche ausgesucht, Edeldonner. Wenn wir Clankatzen schon die einzige Unterhaltung in deinem Nicht-Leben sind, solltest du dir deine...", ich lache kurz auf, "Opfer schon besser aussuchen. Alles andere macht den Tod doch noch langweiliger, als er eh schon ist, oder?" Ich legte den Kopf schief und schüttelte mich kurz. Da packte ich tatsächlich gerade eine ganz neue Seite von mir aus, so kannte ich mich gar nicht. Aber naja, was muss das muss.

Ich war mir mittlerweile sicher, das hier war ein Fehler gewesen. Ich mein ich wusste das schon vorher. Jetzt war ich mir nur doppelt sicher. Ich wollte diese Katze loswerden, oder das Thema... eigentlich wollte ich dennoch etwas tun aber nicht so hier. Aber dafür war ich wohl wirklich hier, um in allen Wegen für Taten zu leiden. Mir war gerade aber sogar lieber einfach nur zu schweigen, aber das konnte ich jetzt nicht einfach bringen. Vielleicht sollte ich auch einfach verschwinden um es nicht noch Schlimmer zu machen, aber das würde heißen das ich mich zurückzog und das würde diese Kätzin nur stärken.
Sie hatte allerdings recht, aber konnte ich als WdF Krieger mich jetzt einfach schlagen lassen? Wenn sollte ich wohl einfach gehen, oder wenigstens etwas besser machen und ihr zustimmern? NEIN blöde Idee, sie dachte wohl eh schon das ich recht bescheuert war. Das würde komisch kommen oder mit kleiner Wahrscheinlichkeit mich doch noch in ein klitzekleines bisschen besseres Licht stellen? Ich könnte auch einfach Thema wechseln, aber das wäre wohl auch komisch.
Aber ich war Tot und wenn das hier schief ging konnte ich gehen und würde sie nie wieder sehen. Also konnte ich das jetzt auch einfach mit witzeln über mich selber gestalten oder irgendetwas in die richtung.
"Ich würde mal sagen der Tot mag schon etwas langweilig sein... aber weniger anstrengend als da unten im Clan zu schuften. Du hast jetzt ja sogar noch mehr Arbeit vor dir liegen, das muss vielleicht anstrengend und öde sein. Pflichten über Pflichten"

Ich schnippte mit dem Ohr. "Wie auch immer man es nimmt. Mir geben diese Aufgaben etwas. Sehr viel sogar. Es mg zwar manchmal anstrengend sein, aber das, was mn von dem Clan bekommt, ist es wert. Freunde. Ein Zuhause. Also ein richtiges, ein Zuhause, wo man nicht nur wohnt, sondern wo man sich sicher fühlt. Freude. Ich mag es, Zweite Anführerin zu sein. So kann ich dem Clan zurück geben, was ich bekommen habe, Fürsorge und Liebe." Ich halte kurz inne und überlege, ob ich wirklich sagen soll, was mir gerade auf der Zunge liegt. Aber inzwischen hatte ich gemerkt, was dich ungefähr verunsicherte und das hier würde dich ziemlich sicher ein bisschen aus der Bahn werfen. "Woran es dir offensichtlich zu mangeln scheint", fügte ich also hinzu, "wenn du so redest. Eigentlich brauchst du gar nicht reden. Schon der Fakt, dass du in diesem Wald lebst, sagt alles aus. Dir mangelt es an Fürsorge und Liebe. Früher wahrscheinlich auch. Wenn man so darüber nachdenkt, bist du eigentlich bemitleidenswert. Obwohl man sich streiten könnte, ob das gerechtfertigt ist. Wahrscheinlich nicht." Fest, aber äußerlich entspannt sah ich dich an.

Ich wurde wütend. Diese Kätzin... sie hatte schon recht und wie sie das sagte riss mich aus allem heraus. Wie gerne ich doch Liebe und Fürsorge hätte....
"So schlimm war ich nicht, es gab Katzen vor mir die um einiges Schlimmer waren! Euer Clan hat mich zu erst abgestoßen und zu dem gemacht was ich heute bin! Natürlich mangelt es mir an beiden, Ich war immer nur der Versager! Niemand hat mich gesehen!", ich wurde immer lauter. es kochte in mir. Was erzählte ich dieser Kätzin eigentlich?!

Ich setzte mich wieder hin und hörte dir zu, aufmerksam, auch wenn ich es nicht so doll zeigte. Eines meiner Ohren war auf ihn gerichtet, das andere in den Wald. Meine Augen zuckte zwischen dem Kater und meiner Umgebung hin und her. Als du geendet hattest, setzte ich ein kleines, beruhigendes Lächeln auf. "Ich sehe schon. Es ist doch immer gleich. Trotzdem würde ich mir an deiner Stelle überlegen, was du da über den Clan redest. Verstanden?"