Honigforum

Vor nicht allzu vielen Tagen hatte ich dieses riesige Gebiet entdeckt und mich in einem alten Dachsbau, welcher sich nahe der Laublichtung befand, eingerichtet. Der Dachsgeruch hing dort noch immer etwas in der Luft und sicherte die Höhle zusätzlich, doch früher oder später würde dieser kleine Schutz verschwinden. Bald würde erneut die Zeit kommen, in der es wieder warm wurde und die Beute massenweise zurückkehren wird. Dies konnte ich daran erkennen, dass allmählich immer mehr die Sonne schien und die Beute langsam aus ihren Höhlen nach draußen kamen. Auch heute ließ die Sonne ihr Licht auf den Wald nieder und es war ein schöner Zeitpunkt um auf die Jagd zu gehen, denn es war nicht zu heiß. Sicher würde ich bei dem alten Holzgebäude, welches ich letztens entdeckt hatte, ein paar Mäuse fangen können. Bei der Mühle angekommen, bestätigte sich meine Vermutung. Hier und da vernahm ich das leise Piepen der Mäuse, die hier lebten und dann entdeckte ich eine. Nur einen Kaninchensprung entfernt saß sie auf dem hölzernen Boden und nagte an etwas, ahnte nicht wie nah sie dem Tod war. Du wirst niemals wieder das Tageslicht sehen...Sofort fuhr ich meine Krallen aus und spannte die Muskeln an, dann sprang ich auf die Maus zu. Sie wollte wegrennen, doch mit einer Vorderpfote trat ich auf ihren Schwanz und hielt sie so fest. Nun brach ich ihr mit einem gezielten Biss in den Rücken das Rückgrat. Zufrieden ließ ich die Maus fallen und leckte mir das Blut von den Zähnen, dann sah ich mich kurz um. Hier war ein ruhiger Platz wo ich die Maus verzehren konnte, also würde ich heute bleiben.

Entspannt trottete ich durch den Laubwald. Hier und da schossen kleine grüne Stängel durch verrottete Erde und von der Feuchtigkeit faule Blätter und gaben dem Wald einen frischen Anstrich. Eine angenehme Brise fuhr durch mein Fell und ließ mich leicht frösteln, denn es war noch immer recht kühl. Einzelne Sonnenstrahlen befleckten den Waldboden. Es war ein schöner Wintermorgen, nicht zu kalt, sonnig und mit klarem Himmel.
Immer mal wieder spitzte ich die Ohren und lauschte auf potenzielle Beute, doch mein eigentliches Ziel war die alte Mühle. Pfützenlicht hatte mir aufgetragen, dort nach Katzenminze zu schauen.
Ich war bereits fast da, als der Wind mit einem Mal drehte und ich abrupt stehen blieb. Ein Geruch wehte mir in die Nase. Ein fremder Geruch.
Instinktiv verbarg ich mich hinter einem Busch und kroch vorsichtig näher.